Organisierte Banden aus Asien versuchen, gefälschten Impfstoff auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen. Hat ein deutsches Unternehmen eine Lösung, um mehr Sicherheit zu schaffen?

Wenige Wochen vor dem großen Fund hatte Interpol noch vor „organisierter Kriminalität“ im Zusammenhang mit Covid-19-Vakzinen gewarnt. Nun fanden die Behörden in einer Lagerhalle in der südafrikanischen Provinz Gauteng 400 Ampullen – das entspricht 2400 Impfdosen – und nahmen drei chinesische und einen sambischen Staatsangehörigen fest.

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Die Financial Times nennt sie „Afrikas leise Killer“: in Tabletten gepresste Kreide, Mehl oder Stärke, mit dem bloßen Auge kaum vom Original zu unterscheiden. Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge sind dort etwa 30 Prozent der Medikamente gefälscht.

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Helfen könnte eine Technologie aus Deutschland. Das Chemnitzer Start-up Authentic Network hat einen digitalen Schlüssel entwickelt, der mithilfe der Blockchain-Technik Medikamente fälschungssicher machen soll. Der 46 Jahre alte Gründer Frank Theeg, Ingenieur mit Spezialisierung für Drucktechnik, und sei- ne Kollegen haben sich mit Politikern aus sechs afrikanischen Staaten getroffen, unter anderem die Elfenbeinküste und Niger. Jedes Jahr sterben in Afrika fast 400000 Menschen an Malaria, die Krankheit ist eines der größten Probleme für die Länder des Äquatorgürtels. Weil das Medikament gegen Malaria eines der wichtigsten für die Menschen auf dem Kontinent sei, will Theeg es sicher machen. Dabei unterstützt ihn das deutsche Bundesministerium für Zusammenarbeit und Entwicklung.

Quelle: Print-Ausgabe der Süddeutschen Zeitung Nr. 58, Donnerstag, 11. März 2021